Leder & Trachten - Sinnhofer
Lederarten Aus der Rohhaut wird erst dank der Gerbung haltbares, zähes, und doch geschmeidiges Leder - ein weiter Weg. Vor der Gerbung werden viele Häute horizontal in zwei Teile gespalten. Narbenleder, der obere Teil der Haut, besteht aus einem dichten Flechtwerk feiner Fasern, es zeigt die natürliche Struktur der Hautoberfläche. Spaltleder ist der untere Teil der Haut, dem Tierkörper zugewandt. In der Wasserwerkstatt der Gerberei werden zuerst Schmutz, Blut und Fett entfernt, und die Haare beim Äschern aus der Haut gelöst. Danach beginnt der eigentliche Gerbprozeß: Die Häute werden in rotierenden Walkfässern mit pflanzlichen, synthetischen oder mineralischen Stoffen oder Fetten durchdrungen.
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Lederarten Leder ist ein gewachsenes Fasergefüge, die Fasern sind unregelmäßig kreuz und quer miteinander verflochten. Dieses typische Fasergefüge nachzuahmen ist nahezu unmöglich. Nappaleder ist ein glattes, matt glänzendes und geschmeidiges Leder. Dazu wird die Seite der Haut verwendet, auf der vor der Gerbung die Haare waren. Veloursleder ist geschliffenes, samtartiges bis rauhes Leder. Dazu wird die Rückleite der gegerbten Haut geschliffen. Veloursleder wird oft Wildleder genannt. Das ist nur richtig, wenn is sich um die Felle von Elchen, Hirschen, Rehen, Gemsen, Antilopen oder anderen wildlebenden Tieren handelt. Nubukleder ist auch ein Rauhleder, das jedoch, im gegensatz zu Veloursleder, auf der Seite angeschliffen wird, auf der vor der Gerbung die Haare waren. Nubukleder ist feiner und etwas schmutzempfindlicher als andere Rauhleder, weil sein Schliff kurzfaserig ist. Nappato ist ein Veloursleder, bei dem die Oberfläche mit einer Beschichtung versehen ist. Dadurch erhält das weiche und leichte Veloursleder die gewünschte Nappa-Optik. Lamm- und Schafpelzvelours werden mit der Wolle nach innen getragen. Die Eigenschaften der Felle werden vor allem vom Klima bestimmt, in dem die Lämmer und Schafe leben: Je kälter, desto dicker, je wärmer, desto dünner das Fell Nappalan ist Pelzvelours, dessen ursprüngliche Veloursseite mit einer Beschichtung versehen ist. Dadurch entsteht die gewünschte Nappa-Optik.